Die 10 Tee-Gebote

 

1

Ein Gesundheitstee ist vor allem ein Medikament und sollte wirklich nur bei entsprechenden Beschwerden eingesetzt werden. Denn wie bei jedem Medikament können auch hier bei unsachgemäßer Anwendung Nebenwirkungen auftreten.

2

Bevor man sich für einen bestimmten Gesundheitstee entscheidet, sollten Allergiker in der Apotheke nachfragen, ob dieser für sie verträglich ist und nicht etwa mit einer (kreuz-)allergischen Reaktion zu rechnen ist.

3

In der Apotheke sollte man auch nachfragen, ob die Teekräuter mit Herbiziden und Pestiziden belastet sind. Apotheken haben die Möglichkeit, sich anläßlich ihres eigenen Einkaufs vom Lieferanten entsprechende Daten über die Lieferkette geben zu lassen.

4

Wenn im Rezept nicht ausdrücklich anderes vermerkt, sollte ein Tee immer mit kochendem Wasser aufgebrüht werden, um Keime abzutöten, die sich natürlicherweise auf dem Naturprodukt Tee befinden und die bei ohnehin angeschlagener Gesundheit zusätzlich schaden können.

5

Der aufgegossene bzw. aufgekochte Tee muß nach dem Ziehen bis zum vollständigen Verbrauch abgedeckt stehenbleiben. Die wichtigen Inhaltsstoffe wie ätherische Öle sind empfindlich gegenüber Luftsauerstoff und machen sie wirkungslos. Ebenfalls sollte der Tee nicht in einem lichtdurchlässigen Behälter wie etwa einer Glasflasche oder einer gläsernen Teekanne umgefüllt werden, da Tageslicht ebenfalls Wirkstoffe verändern bzw. zerstören kann.

6

Wenn nichts anderes vermerkt, sollen Arzneitees ungesüßt getrunken werden. Das Süßen kann Wirkstoffe verändern und beinträchtigen sowie Krankheitssymptome verdecken oder aber auch verschlimmern.

7

Teekräuter müssen in gut verschließbaren und lichtundurchlässigen Behältern, die nicht aus Kunststoffen, sondern aus Metall, Keramik, Ton oder Porzellan bestehen sollten, am trockenen, dunklen und kühlen Platz aufbewahrt werden. Ihre Lagerungsfähigkeit hängt von den verwendeten Pflanzen sowie ihrer "Vorbereitung" wie gequetscht, geschnitten, zerstoßen usw. ab. Zur Lagerungsfähigkeit immer in der Apotheke nachfragen. Am besten legt man in die Teedose das ausgeschnittene Etikett mit dem Kaufdatum.

8

Für etliche Indikationen gibt es Instant-Tees. Hier werden die wasserlöslichen Wirkstoffe einer Heilpflanze gefriergetrocknet (wie wir das von Nescafé kennen), zu Granulat verarbeitet, sodaß der Verbraucher nur noch heißes Wasser darübergießen muß. Für diesen Herstellungsschritt ist es erforderlich, ein Stabilisierungsmittel einzusetzen, das in diesem Fall immer Zucker ist. So kommt es, daß ein solches Granulat bis zu 97% Zucker und nur 3% Kräuterextrakt enthalten kann. Etwas besser schneidet Arzneitee-Pulver ab, das zwar beim Anrühren klumpt, aber nur ca. 50% Zucker enthält (für Diabetiker und Figurbewußte aber immer noch zu viel). Es gibt Arzneitees auch in Teebeuteln, die die Wirkstoffe recht gut freigeben. Ob aber die dort verwendeten Kräuter in jedem Fall auch Arzneiqualität haben, muß in der Apotheke extra erfragt werden.

9

Wer zusätzlich vom Arzt verordnete Medikamente regelmäßig einnehmen muß, sollte keinesfalls auf eigene Faust Gesundheitstees zu sich nehmen, sondern dazu vorher immer in der Apotheke nachfragen, weil man sich dort in Wechselwirkungen und Interaktionen von arzneilichen Substanzen von Berufs wegen auskennt.

10

Beschwerden, die zur Entscheidung für Heilpflanzentees geführt haben, sollten spätestens nach zehn Tagen Anwendung verschwunden sein. Andernfalls muß dringend die (Fach-)Arztpraxis aufgesucht werden.