Buchbesprechungen
Jürgen Raap in der Kunstzeitschrift KUNSTFORUM
"In der Kölner Kunstszene traf man vor einiger Zeit auf Vernissagen immer einen stets
bleichen Künstler, der den Spitznamen ‹Dat Leichenjesicht› hatte, und seine Kollegen
vermuteten , das ungesunde Aussehen käme vom Hantieren mit toxischen Substanzen. Nicht
jedes Atelier in einer alten Fabriketage ist nämlich mit einer geeigneten Filteranlage
ausgestattet, um VOC-Dämpfe abzuhalten, oder auh den Staub von Mangan, Zink, Berrylium,
Chrom, Kobalt, Molybdän, den Bildhauer beim löten, Schweißen, Schleifen, oder Behauen
frei setzen, je nachdem, welches Material sie gerade bearbeiten.
Gabriele Baier-Jagodzinski hat die Arbeitswelt der Künstler unter arbeitsmedizinischen
Aspekten untersucht und darüber ein recht nützliches Handbuch veröfffentlicht: Das
‹Malerekzem› gitl z.B. als typische Berufskrankheit bei künstlern, die mit Terpenitnölen
arbeiten, während Leinölfirnis hingegen als unbedenklich eingestuft werden kann. Auh in
anderer Hinsicht ist das Brevier lebensnah geraten: es sei schwierig, ‹besonders Künstler
vom Alkohol abzuraten›, schreibt die Autorin. Denn wer gerne dem Genuss von billigem Schnaps
frönt, der nimmt damit Fuselstoffe auf, die im Körper als Stoffwechselprodukt giftiges
Formaldehyd erzeugen."
in der Kunstzeitschrift KULTUR POLITIK
"Dieses Handbuch der Toxikolohgie für Künstler beschreibt die breite Palette der heutigen
Arbneits- und Umweltgifte, will Schutzmaßnahmen aufzeigen und Möglichkeiten des persönlichen
Gefahren- und Gesundheitsschutzes sowie Entgiftungsverfahren erklären. Es wendet sich an alle,
die künstlerisch arbeiten: an Kunststudenten und ihre Professoren an den Akademien, an bereits
etablierte Künstler ebenso wie an die Kreativen im Hobbykeller, sie alle sollten die Giftigkeit
ihrer Utensilien und Materialien kennen als Voraussetzung dafür, sich schützen zu können.
Ein ausführlicher, qualifizierter Adressenteil soll helfen, sich Rat und Hilfe, auch in
medizinischen Fragen zu holen."
Klaus Kadel in DIE RHEINPFALZ
"Dass die Medizinerin und Ernährungswissenschaftlerin auf die Idee für dieses Buch kam, liegt
gar nicht so fern. Baier-Jagodzinski und ihr Mann sind schließlich seit Jahrzehnten fleißige
Kunstsammler und daher ständig in Kontakt mit Künstlern und ihren Werken. Ganz konkret sei
ihr die Idee für das Buch gekommen, als ein Künstler bei ihr angefragt habe, was denn eigentlich
an Gift in seinem Arbeitsmaterial ist. ‹Kein Künstler hat die Problematik richtig auf dem Schirm,
auch nicht an der Universitäten›, meint die Medizinerin."
(kleiner Auszug)
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